Am Samstag, dem 13. August, hat es im Rheinpark neben dem Tanzbrunnen stattgefunden: eines der größten evangelischen Feste, die es in Köln je gab.
Es stand unter der dem Motto „Vielfalt feiern“ und genauso war es auch: Eine bunte Vielfalt von Sonnenschirmen, Strandmuscheln und Picknickdecken füllte die Wiese am Rheinpark. Und darauf über 3.000 Menschen vom Baby auf der Decke bis zu den Großeltern auf Klappstühlen. Ganz unterschiedliche Menschen, die an diesem Nachmittag gemeinsam gefeiert haben.
Es wurde zusammen gesungen, getanzt und berührt bei den Taufen zugeschaut. Und immer wieder wurde auch über die eigene Taufgesellschaft hinaus Picknick geteilt: hier ein erfrischendes Stück Melone, dort ein Stück selbstgebackener Kuchen.
Genauso vielfältig waren die Künstler*innen auf der Bühne. Suli Puschban, die feministische Kinderliedermacherin brachte kleine und große Menschen zum Mitsingen und zum Auf- und Abhüpfen, besonders bei ihrem Hit „Ich hab die Schnauze voll von Rosa“. Wasserwesen begrüßten die Feiernden mit ihrer Darstellung von Wassertropfen und einem Text aus der Perspektive des Wassers, der die Bedeutung unterstrich, diese lebenswichtige Ressource zu schützen. Später sangen Katrin Höpker und ein großer Kinderchor. Das Kunstorchester Kwaggawerk spielte zu den Taufen auf und Mama Afrika boten einen fulminanten musikalischen Abschluss.
Ralph Caspers von der Sendung mit der Maus führte als Moderator gemeinsam mit Annie Heger durch den Nachmittag und gab zwischendurch eine Menge Autogramme für kleine und größere Fans.
Mama Afrika 
Suli Puschban 
Wasserwesen 
Annie Heger & Ralph Caspers auf der Bühne
Diversität und die Verbundenheit mit der Natur standen thematisch im Mittelpunkt. Das Statement war klar: Evangelische Kirche ist schon vielfältig und muss noch vielfältiger werden. Das wurde auch an denen deutlich, die auf der Bühne den Gottesdienst gestalteten: Caroline Schnabel, Sarah Vecera, Daniel Phan und Miriam Haseleu.
Als gegen 16 Uhr der Gottesdienst begann, kam inmitten der fröhlichen Festivalatmosphäre noch einmal eine ganz besondere Konzentration auf. „Die Taufe ist eine Liebeserklärung Gottes an jeden und jede. Gott spricht euch allen, die ihr gleich getauft werdet zu: Ja – Ich nehme Dich an. Dich, nicht ein ideales Traumbild, ich meine wirklich Dich: mit Deinen Stärken, mit Deinen Schwächen, mit Deinem Lachen, mit Deinen Tränen – Du bist gut, wie du bist.“ Miriam Haseleu, die auch die Initiatorin und Projektleiterin des Tauffestes ist, leitete mit dieser theologischen Hinführung die 196 Taufen ein. Die Taufe verkörpert theologisch gesehen eben diese Zusage Gottes, die bedingungslos jedem Menschen gilt: Du bist gut und wunderbar, so wie du bist. Ganz egal, wie du aussiehst, was du kannst, wen du liebst, wo du herkommst…
Sarah Vecera bei der Predigt 
Miriam Haseleu bei der Taufe
Getauft wurde dann von 40 Pfarrer*innen aus 29 Gemeinden in kleinen Settings verteilt auf der Rheinwiese – wenn die Familien wollten, mit frisch geschöpftem Rheinwasser. Die Taufen fanden auf oder neben der Picknickdecke statt. Stehend oder sitzend auf dem Gras. Viele berührende Momente. Und am Ende des Festes sehr viele glückliche Gesichter.
Photos: Sabine Große-Wortmann
Mehr dazu:
WDR5: ‚Taufe in aller Öffentlichkeit‘ (Meinungsreportage)
WDR5: ‚Aus der Welt der Religionen‘ (Beitragsreihe: ‚Diesseits von Eden‘, Tauffest ab 7:26min)
Domradio: Interview mit Initiatorin Miriam Haseleu
Kölnische Rundschau: ‚Evangelische Kirche feiert Fest im Rheinpark‘ (Bericht)